—Unihockey-Herren—
Überwältigender Sieg nach heroischem Kampf – Die Geschichte von Markus im Hirtenhemd und «Deni Löwenherz»
Rückrunde 1.Spiel: Schötz vs. Gersau 8:9 (4:2/3:3/1:4)
Text: Kilian Küttel
Die Fight Pigs gewinnen ein Spiel auf Messers Schneide: Obwohl der erste Fasnachtstag noch nachwirkt, bezwingt Rot-Blau den TV Schötz mit 9:8. Ein Spieler hatte dabei seinen ganz grossen Auftritt.
Machen wir es kurz: Ja, die Fight-Pigs-Redaktion ist spät dran mit ihrer Berichterstattung über das letzte Meisterschaftsspiel der Unihockeyaner. Sehr spät sogar – trafen die Fight Pigs und der TV Schötz doch bereits am 30. Januar aufeinander. Aber sei’s drum. Schon der grosse Johann Wolfgang von Goethe sagte: «Wer sich des Guten nicht erinnert, der hofft nicht.» Also machte sich das Pressebüro am vergangenen Samstag an die Aufarbeitung der Geschehnisse. Und schwelgte in Erinnerungen. Passender hätten die Umstände nicht sein können, stand Gersau am letzten Samstag doch ganz unter dem Zeichen der Fasnacht. Genau so also, wie am Tag vor dem heroischen Aufeinandertreffen in der Schötzer Turnhalle. «Es war ein absolut verrücktes Spiel», konstatiert Markus Waldis am besagten Samstag. Er sitzt im «Schiff», trägt ein Hirtenhemd am Leib und eine Zipfelkappe auf dem Kopf. «Vor dem Spiel hat man dem einen oder anderen schon angemerkt, dass ihm die Fasnacht noch in den Knochen steckte.» Doch kaum habe der Schiedsrichter die Affiche angepfiffen, sei jeder bei der Sache gewesen. Nichtsdestotrotz startete Rot-Blau mit einem Dämpfer in die Partie: Nach dem ersten Umgang lagen sie mit 2:4 im Hintertreffen. «Wir haben unsere Chancen zu wenig effizient verwandelt, die Schötzer dagegen ganz und gar nicht», so die Einschätzung des Spielertrainers als Peter Alexanders Stimme aus der Jukebox verstummt, die Ode an die «kleine Kneipe in unserer Strasse» verklungen ist.
Jetzt schallt die Spider Murphy Gang aus der Musikbox: «Schick-schick, Schick-schick, Schickeria. Schick-schick, Schick-schick, Schickeria.» Um Waldis herum wird getanzt, getrunken, gefeiert, Der Wädlibeisser vom Kuorez bleibt gefasst, gewohnt professionell beschreibt er die Geschehnisse weiter. Im zweiten Drittel hätten seine Mannen gut mitgespielt, der Gegner derweil sei fahrlässig mit seinen Chancen umgegangen: «Das war der Wendepunkt im Spiel, danach sind wir aufgekommen.» Gingen die Kontrahenten noch mit einem 7:5 für Schötz in die Kabine, schalteten die Kampfschweine für die letzten 20 Minuten einen Gang hoch. Sie starteten eine grandiose Aufholjagd, liessen den Gegner hinter sich und zogen auf 9:7 davon. Nach einem Timeout kamen die Luzerner Hinterländer zwar noch zu einem weiteren Treffer. Aber das reichte nicht mehr. Die Gersauer brachten den Vorsprung über die Zeit.
Markus Waldis ist am letzten Samstag nicht der einzige Maschgrad im Hirtenhemd. Röbi Nigg, der Mann mit dem magischen Schuss und dem zauberhaften Bart, ist gleich verkleidet, sitzt dem Spielertrainer gegenüber. Auch er schaltet sich in die Analyse ein: «Mann des Spiels war ganz sicher Daniel Müller.» Dieses Urteil stützt ein Blick in die Statistik: Nicht weniger als 3 Tore und 3 Assists buchte «Deni Löwenherz» an diesem schicksalsträchtigen Dienstag. «Und das als Verteidiger notabene», adelt ihn der Trainer. Für eine Stellungnahme war Müller nicht zu erreichen. Dem Vernehmen nach machte er als Bajass die Strassen unsicher. Gut vorstellbar, dass er dabei den gleichen Elan und Tatendrang an den Tag legte, wie normalerweise auf dem Unihockeyfeld.
Mittlerweile ist 18.00 Uhr. Feuchtfröhlich geht das heitere Treiben auf den Strassen Gersaus und in den Beizen weiter. Markus Waldis aber hat genug. Er geht nach Hause. Denn tags darauf treffen sich die Unihockeyaner zum Training in der Turnhalle. Dem einen oder anderen steckte die Fasnacht noch in den Knochen – wie damals gegen Schötz. Ach, wie schön sind doch diese Erinnerungen.
Für Gersau spielten:
Florian Baggenstos, Damian Häusler, Robert Nigg, Adrian Ulrich, Markus Camenzind, Damian Camenzind, Raphael Nigg, Patrick Camenzind, Daniel Müller, Andrin Janser, Markus Waldis, Damian Camenzind
Das nächste Spiel der Unihockey-Herren:
Di, 27.02.18, 20:30 Uhr: Neudorf vs. Unihockey-Herren
Das nächste Heimspiel:
Do, 01.03.18, 20:30 Uhr: Unihockey Herren vs. Eschenbach