Inline-Herren SIHV vs. SHC La Roche

vs.

Zusammenfassung

Die Fight Pigs Gersau schlagen La Roche aus der Nationalliga B. Damit stehen die Kampfschweine völlig unerwartet im Achtelfinale des Schweizercups. Noch überraschender: Der Sieg war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr.

„Fight Pigs Gersau – Du Stolz der Republik“, prangt auf einem Spruchband an der Osttribüne des „Stadions am Schulhausplatz“ zu Gersau. Zahllose Fähnchen flattern in den Händen von über 180 Zuschauern. Ein Transparent zeigt jedem, wer hier der Chef zwischen den Pfosten ist: Dean, Dean, Dean Machine.

Am Sonntag war alles angerichtet für das grösste Hockeyfest in der Geschichte der Fight Pigs Gersau. Der Anlass war der Kulisse würdig, gastierte mit dem SHC La Roche eine Mannschaft aus der Nationalliga B, um mit den Kampfschweinen um den Einzug ins Achtelfinale des Schweizer Cups zu fechten. Für die Hausherren aus der 2. Liga eine gewaltige Herausforderung. Diese nahmen sie jedoch souverän an. Und starteten wie die Feuerwehr: Bereits nach 2 Minuten schoss Lukas Märchy die Kampfschweine mit 1:0 in Front. Keine Zeigerumdrehung später steuerte Dario Habegger das 2:0 bei. Die Zuspiele hatten Lukas Betschart, beziehungsweise Carlo Ulrich geliefert.

Der Gegner aus La Roche war ob diesem Start-Furioso der Gersauer sichtlich perplex. Dass man gegen einen Verein, der zwei Ligen schlechter klassiert ist, derart schnell ins Hintertreffen geraten würde – mit diesem Szenario hatte sich im Vorfeld der Partie wohl kein Freiburger Akteur auseinandergesetzt. Doch die NLB-Spieler fingen sich wieder, schüttelten die Überraschung ab und verkürzten in der 17. Minute auf 1:2.

Der zweite Umgang startete mit einem Paukenschlag: In Minute 22 wurde Silvio Costa perfekt von Tobias Betschart in Szene gesetzt. Dieser sagte artig danke und spedierte den Ball in die Maschen. Was zu diesem Zeitpunkt niemand ahnte: Das 3:1 war wegweisend für den weiteren Verlauf der Partie. Die Freiburger hatten in dieser Phase eindeutig mehr vom Spiel und drohten die Gersauer mit ihrem Offensivhockey zu erdrücken.

Doch so weit kam es bekanntlich nicht. Und wenn’s läuft, dann läuft’s eben. Bis zur zweiten Drittels-Sirene fielen noch drei weitere Treffer für die Gersauer. La Roche konnte derweil nur noch zwei Mal reüssieren. Besonders nennenswert war das 6:3 des Oberarther Wädlibeissers, Tobias Betschart. Oder genauer gesagt, was im Nachgang zu Betscharts Treffer passierte: Der La Rocher Goalie hatte seine Nerven nicht mehr im Griff und geriet derart in Rage, dass er das Gersauer Tor durch die Luft spedierte. Postwendend kassierte der Keeper die Quittung für sein Vergehen: 2+2 Strafminuten.

Das bedeutete für die Gersauer natürlich eine komfortable Ausgangslage für den Start ins letzte Drittel. Nur: Bei dieser Überzahl blieb es nicht lange – nein, es sollte noch besser kommen. Nach einem Beinstellen eines Freiburgers standen plötzlich nur noch zwei La Rocher auf dem Feld – ihnen gegenüber aber weiterhin vier Gersauer. Die Strafe kassiert hatte im Übrigen wiederum der La-Rocher Goalie. Aus der doppelten Überzahl konnten die Fight Pigs allerdings kein Kapital schlagen, die Strafen verstrichen ungenutzt. Was auch nicht weiter schlimm war – die Uhr lief für das Heimteam. Und diese musste bis zur 49. Minute weiterlaufen, ehe die nächsten Gersauer Treffer fielen. Bis Spielende sorgten Stefan Müller, Lukas Bestschart und zwei Mal Philippe Häusler für die Tore 7 bis 10. Das 10:4 von La Roche kurz vor Schluss war nur noch Makulatur.

Dank diesem Sieg geht das Cup-Märchen weiter. Darauf hätten vor der Partie wohl nur die grössten Optimisten gewettet. Weshalb der Triumph gegen den B-Ligisten, der die hohen Erwartungen vor allem mit zunehmender Frustration nicht erfüllen konnte, so hoch ausfiel – darüber kann nur gerätselt werden. Fakt aber ist, dass die Gersauer einen sehr guten Tag eingezogen haben, mit einer ungewohnten Kaltblütigkeit agierten und mit Dean Baggenstos einen Torhüter zwischen den Pfosten hatten, der den Unterschied ausmachte. Baggenstos war immer zur Stelle, enorm reflexstark und liess sich nicht aus der Ruhe bringen. Kurz: Er zeigte allen, wer in Gersau der Chef zwischen den Pfosten ist. „Dean, Dean, Dean Machine“ hallte es nach Spielschluss denn auch über den Schulhausplatz. Und das Spruchband an der Osttribüne verkündete weiterhin allen, wer der Stolz der Republik ist.

kük

Details

Datum Zeit League Saison
23. April 2017 13:30 SIHV-Cup Inline-Herren SIHV 2017

Austragungsort

Gersau
Schulhauspl. 10, 6442 Gersau, Schweiz

Ergebnisse

Mannschaft1st2nd3rdEnd-Resultat
Inlinehockey-Herren24410
SHC La Roche1214
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